Liebe, Romantik und Alltag – Alain de Botton im Gespräch | Sternstunde Philosophie | SRF Kultur

Sich verlieben geht ganz einfach. Die Liebe durch den Alltag retten, ist schon schwieriger. Der Schriftsteller und Philosoph Alain de Botton erklärt im Gespräch mit Barbara Bleisch, warum alte Liebe nicht unbedingt rosten muss und weshalb die Philosophie ein gutes Rostschutzmittel in der Beziehung ist.

Meine Anmerkungen zu Alain de Botton:

Ich finde seine nüchterne Art die Liebe zu betrachten sehr hilfreich und gut. Was mir nicht so gut gefällt,  ist seine Sicht auf die körperliche Liebe:

Sex muss im Laufe der Zeit nicht langeweiliger werden. Fragwürdig finde ich auch seine Aussage bei Sendeminute 39:16 - 39:25: "Was ist Sex? Sex ist ein Moment größter Verletzlichkeit. Sie geben sich jemand hin und sind daher sehr verletzlich".
Natürlich sind wir sehr verletzlich in intimsten Situationen, aber das ist ja nur ein Teil des Sex und nicht alles. Das man bei starken emotionalen Dissonanzen "mehr verletzlich"  und darum lieber auf Sex verzichtet, ist verständlich. Sex ist jedoch viel mehr als ein Moment größter Verletzlichkeit. Für mich hat die die körperliche Liebe im Prinzip drei Funktionen. Dabei halte ich mich an Christoph Josef Ahlers (Buch: “Himmel auf Erden und Hölle im Kopf“).
Diese Fuktionen sind:

  • Sex sorgt für die Fortpflanzung
  • Sex ist ein Mittel zur Lustgewinnung
  • Sex ist die intimste Form der Kommunikation

Gerade der letzte Aspekt kann dafür sorgen, dass Sex im Laufe der Zeit nicht langweiliger zu werden braucht. Gute, gelingende Kommunikation kann eigentlich immer weiter gehen ohne langweilig zu werden. Wie in jeder Kommunikation kann es dabei auch zu Verletzungen kommen, die hoffentlich nie absichtlich gemeint sind. Je liebevoller, achtsamer, behutsamer und feinfühliger man dabei auf sich und den anderen achtet, umso geringer wird die Verletzungsgefahr.
Mein Rat für gute, gelingende, verletzungsärmste intimste Kommunikation: Wu-Wei-Love oder Slow-Sex (Buchtipp: Yella und Samuel: "Liebe würde Slow Sex machen".

 

"Why you feel what you feel" von Alan Watkins (english)
Understanding why you feel what you feel is one of the most important aspects of human development. After understanding comes control. When you control your emotions through vertical development, you can be more successful and happy. We’ve all seen adults behave like children and ‘throw their toys out of the pram’ if they don’t get their way. An inability to control emotions prevents us from growing up and becoming mature successful human beings. Dr. Alan Watkins, founder of Complete Coherence, introduces the key phases of human development and explains why poor emotional control is holding back progress. He asks us to imagine a world where we never have to feel anything we don’t want to feel; where we have complete control of what we feel and when we feel it.

 

 

"What makes a good life. Lessons from the longest study on happines" von Robert Waldinger

(Der Vortrag ist komplett in Deutsch übersetzt)
"Was erhält uns glücklich und gesund, wenn wir durchs Leben gehen? Wenn Sie denken, dass es Ruhm und Geld sind, liegen sie falsch, schildert der Psychiater Robert Waldinger. Als Direktor einer 75 Jahre alten Studie zur Erwachsenenentwicklung hat Waldinger beispiellosen Zugang zu Daten über wahres Glück und Zufriedenheit. In diesem Vortrag teilt er drei wichtige Lektionen, die aus der Studie gelernt wurden, sowie einige praktische, uralte Weisheiten darüber, wie man ein erfülltes, langes Leben führen kann.

 

Bitte den folgenden Link anklicken, um zum Vortrag mit Sprachauswahl zu gelangen:

https://www.ted.com/talks/robert_waldinger_what_makes_a_good_life_lessons_from_the_longest_study_on_happiness

 

Der Vortrag in youtube (unter diesem Textfenster direkt anwählbar) ist auf Englisch.